Bischof Paul Hepp besuchte am 13. August 2023 die Gemeinde Augsburg-Stettenstraße. Seiner Predigt legte er ein Wort aus Markus 7, aus Vers 37 zugrunde: „Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden.“ Zum Gottesdienst waren die Augsburger Stadtgemeinden sowie die Kirchengemeinden Friedberg und Neusäß eingeladen.
… dass ich bleiben möge im Hause des Herrn
Vor 70 Jahren – am 16. August 1953 – feierte die Gemeinde Augsburg-Göggingen ihren ersten Gottestdienst. Nach „Geburtstagswünschen“ gibt der Bischof der Gemeinde ein Wort aus Psalm 27 mit: „Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten.“
Er fordert alle Gottesdienstteilnehmenden dazu auf, ihre Aufmerksamkeit immer auf das Verbindende zu legen: Alle Christen haben ein gemeinsames Glaubensziel und Gott liebt uns alle, auch wenn jeder Mensch unterschiedlich ist.
Wahrer Mensch und wahrer Gott: die Vollkommenheit Jesu
In seiner Predigt geht der Bischof auf eine Begebenheit in Markus 7 ein:
Hier kommt ein gehörloser Mann zu Jesus, der ihn heilt. Doch warum hat der Evangelist ausgerechnet darüber berichtet?
Schon im Alten Testament wurde dieses Wunder angekündigt. Es soll die „Messianität“ von Jesus zeigen, erklärt der Bischof: Er ist wahrer Mensch und wahrer Gott. In ihm wohnt die gesamte Gottheit. Somit ist Jesus Christus mehr als ein Heiler oder Wanderprediger.
Heute wird die Gottheit von Jesus hier und da in Frage gestellt. Dabei war er vollkommen und ohne Sünde:
• Er hat das vollkommene Opfer gebracht.
• Er hat den Menschen vollkommenes Heil gebracht.
• Er will alle Menschen in die vollkommene Gemeinschaft mit Gott führen.
• Er bietet vollkommene Gerechtigkeit an.
Was bedeutet das für uns Christen?
Wenn wir an die Vollkommenheit Jesu‘ glauben, ist die Konsequenz, dass wir
• so sein wollen, wie er.
• die richtigen Entscheidungen treffen und richtig handeln können.
• unsere Fehler einsehen können.
• unsere Nächsten so lieben können, wie Jesus sie liebt.
Häufig werde der Bischof gefragt: „Wieso lässt Gott dies oder das zu?“ Auch Amtsträger können Gott nicht erklären, das sei nicht ihr Auftrag. Doch er rät: „Hab Vertrauen. Gott ist vollkommen. Er weiß, was er tut.“
Predigtbeitrag: „Zu des Heilands Füßen ist mein Lieblingsort?“
In seinem Predigtbeitrag fragt der stellvertretende Bezirksvorsteher des Kirchenbezirks Augsburg-Nördlingen, Priester Gerhard Peter, ob die Gemeinde nur dann unser Lieblingsort sei, wenn alles unseren Vorstellungen entspricht?
Er regt zu einem Perspektivwechsel an: Sich bewusst zu machen, wie wertvoll es sei, in der Gemeinde dem Herrn direkt begegnen zu dürfen – ganz unabhängig von allem Menschlichen.
Predigtbeitrag: X Jahre mit Jesus – Merkt man das?
Im zweiten Predigtbeitrag geht Priester Rau aus Augsburg-Göggingen auf das Gemeindejubiläum ein. „Merkt man uns an, dass es unsere Gemeinde schon 70 Jahre lang gibt?“ fragt er. Er betont, dass alle Gläubigen nur auf ihr eigenes Wachstum achten und dafür sorgen können, Jesus mit der Zeit immer besser kennenzulernen und ihm ähnlicher zu werden.