(30.11.2017) Ein Konzert am Totensonntag ohne einen inneren Bezug zu den Toten ist schwer vorstellbar. Diese Verbindung zog sich durch alle Lieder und Musikstücke des Konzertes, die durch den Chor und das Orchester des neuapostolischen Kirchenbezirkes Nördlingen vorgetragen wurden.
„Seh’n wir uns wohl einmal wieder“ war eine musikalische Frage eines unbekannten Dichters, die von Horace L. Hastings vertont wurde. Nicht nur mit den Ohren hören, sondern auch mit dem Herzen – das war der Wunsch, den der Kirchenbezirksleiter Rainer Stumpf in seinen Begrüßungsworten den Konzertbesuchern in der fast voll besetzten neuapostolischen Kirche in Nördlingen entgegenbrachte. Chor-Dirigent Thomas Walter hatte als weiteres Lied einen englischen Text aus Psalm 119 „Thy word is a lamp unto my feet“ ausgewählt, das zusammen mit Orgel-Begleitung die Zuhörer beeindruckte. „Meiner Seele tiefes Sehnen“ wurde von Gustav Mankel getextet und von Werner Paulus komponiert. Die Ansage der Musikstücke durch den Orchester-Dirigent Andreas Krug machte die Zuhörer auch mit den Dichtern und Komponisten bekannt. „Gnade ist wie Gott sie reicht“ (Text Gustav Mankel, Musik Klaus-Michael Fruth), „Meinen Frieden gebe ich euch“ (Text Günter Balders, Musik Lars Tillenius) und „Ich der Herr von Erd und All“ (Text und Melodie von Daniel L. Schutte) waren die weiteren Vorträge der insgesamt mit großem Engagement vorgetragenen Lieder. Letzteres wurde von Thomas Jackwerth auf dem Klavier begleitet. Von Siegfried Hänger, einem Komponisten aus der Region Schwäbisch Gmünd, stammte das Stück „Schenk deinen Frieden“. Ein bekanntes Kirchenlied, das immer wieder zu hören ist und dessen Text vom evangelischen Geistlichen Dietrich Bonhoeffer kurze Zeit vor der Hinrichtung durch das Nazi-Regime entstand, trugen die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores mit viel innerer Anteilnahme und Begeisterung vor. Das letzte Chorstück „Meine Zeit steht in deinen Händen“ stammt von Peter Strauch und wurde von Christine und Thomas Jackwerth solistisch vorgetragen und von Thomas Walter auf dem Klavier und durch zwei Querflöten umrahmt. Insgesamt zeigte der Chor eine sichere Intonation und sang sich in die Herzen der Zuhörer.
Nach dem Chor kam das Orchester des Kirchenbezirkes zum Einsatz. Mit „Jesus meine Zuversicht“ (Felix Mendelssohn Bartholdy) und „Jesus bleibet meine Freude“ (J.S.Bach) kamen zwei Werke zum Vortrag, die nicht nur den Orchester-Spielern sichtbar Spielfreude bereiteten, sondern auch das Konzertpublikum ansprachen. Ein Bibelwort aus Matthäus 24, Vers 13 vertonte Felix Mendelssohn Bartholdy mit „Wer bis an das Ende beharrt“. Philipp Paul Bliss schrieb das Lied „Treff ich dich wohl bei der Quelle, das mit einer Variation eingeleitet wurde. In seinen Schlussworten dankte Rainer Stumpf allen aktiven Musikern und den Besuchern des Konzertes. Im Gebet bat er um Gottes Hilfe und Beistand, dass das adventliche Licht auch zum Nächsten gebracht werden kann und die Menschen somit auch Gott näher kommen. Das gemeinsame Schlusslied von Chor und Orchester wurde von Sarah Adams geschrieben und von Lowell Mason komponiert – „Näher mein Gott zu dir“. Hier konnten nochmals Streicher und Bläser zusammen mit den Sängern einen wunderschönen Schlussakkord setzen, den die Zuhörer mit einem kräftigen Applaus und Standing ovations belohnten.