Der Brauch des Sankt-Martins-Umzug wurzelt auf zwei zusammenhängenden Umständen.
In der von Byzanz beeinflussten Christenheit lag der Martinstag zunächst am Beginn der 40-tägigen Fastenzeit ab dem 11. November bis vor Weihnachten. Am letzten Tag vor Beginn der Fastenzeit konnten die Menschen noch einmal schlemmen.
Daneben war der Martinstag auch der traditionelle Tag des Zehnten. Die Steuern wurden früher in Naturalien bezahlt z.B. auch in Gänsen (Martintigans). An diesem Tag begannen und endeten auch Dienstverhältnisse, Pacht-, Zins und Besoldungsfristen. Der Martinstag wurde deshalb auch Zinstag genannt.
In vielen Regionen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und in Südtirol sind Umzüge zum Martinstag üblich. Bei den Umzügen ziehen Kinder zum Gedenken mit Laternen durch die Straßen der Dörfer und Städte. Bei dem Umzug werden oft traditionelle Martinslieder gesungen. Die Laternen werden oft vorher im Unterricht der Grundschulen und in Kindergärten gebastelt. Zum Abschluss gibt es häufig ein großes Martinsfeuer.
Auch die Kinder mit Eltern und Betreuern des Neuapostolischen Kirchenbezirkes Nördlingen fanden sich zum „Laternenlauf“ in Dillingen am Freitag Abend, 14. November 2008 zusammen. Gemeinsam zog die Schar mit großer Begeisterung und Freude durch einige Straßenzüge von Dillingen. Nach der Rückkehr zur Kirche war dort auch schon ein Lagerfeuer und ein Grill mit Würsten zur Stärkung der fröhlichen Truppe vorbereitet worden. Alle restlichen Fackeln wurden im Lagerfeuer in hell auflodernden Flammen verbrannt.