Neuapostolische Kirche

Bereits am Samstag Abend fand die Einstimmung auf dieses Highlight für die jungen neuapostolischen Christen Süddeutschlands statt.
Aus Pandemiegründen konnte jedoch kein gemeinsames Fest an einem Ort stattfinden, sondern der Kontakt erfolgte digital in die einzelnen Übertragungsgemeinden in Süddeutschland. Die Jugendlichen trafen sich bereits am Nachmittag zum Boccia und Minigolf. Gemeinsam stärkte sich die freudige Gruppe mit leckeren Pizzas bevor die Übertragung der Einstimmung auf den Jugendtag begann. Mit Musikstücken und Vorträgen von Jugendlichen gelang der emotionale Einstieg auf dieses besondere Fest.

Sonntag, 17. Oktober 2021 um 11:00 Uhr war der Schwerpunkt dieses Wochenendes. Wie am Vortag erfolgte aus der Kirche München-Laim die Livestream-Übertragung in die Kirche Nördlingen. Bezirksapostel Michael Ehrich, Leiter der Gebietskirche Süddeutschland, begrüßte die Anwesenden und die digital verbundenen jungen Christen in den Kirchen in Bayern und Baden-Württemberg herzlich. Er bedauerte, dass dieser Jugendtag nicht wie gewohnt stattfinden kann. Vor Ort umrahmten ein kleines Vokal- und Instrumentalensemble musikalisch den Gottesdienst. Der Bezirksapostel wurde von den Aposteln Hans-Jürgen Bauer (Apostelbereich Ulm) und Andreas Sargant (Apostelbereich München) begleitet.

Dem Gottesdienst lag das Bibelwort Hebräer 10, 35 und 36:

WERFET EUER VERTRAUEN NICHT WEG, WELCHES EINE GROSSE BELOHNUNG HAT, GEDULD ABER HABT IHR NÖTIG, AUF DASS IHR DEN WILLEN GOTTES TUT UND DAS VERHEISSENE EMPFANGT:

Hier einige Schwerpunkte der Predigt des Bezirksapostels:

• sich selbst zu vertrauen - „Nimm dich an, wie dich der liebe Gott geschaffen hat“, rief der Bezirksapostel der jugendlichen Gemeinde zu. Ein jeder Mensch habe Gaben vom lieben Gott empfangen. Ebenso sei ein jeder Mensch von Gott gewollt, geschaffen und geliebt.
• anderen Menschen zu vertrauen - Offenheit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit zeichneten das gegenseitige Vertrauen von Menschen aus. Der Bezirksapostel sprach neben dem Vertrauen, dass man in Freunde und die Eltern haben könne, auch vom Vertrauen in die Amtsträger. Amtsträger dürften mit dem ihnen entgegengebrachte Vertrauen nicht oberflächlich umgehen. Ein jeder dürfe den Anspruch haben, dass Amtsträger das in sie gesetzte Vertrauen ernst nähmen.
• Gott zu vertrauen - Gott zu vertrauen, stehe aber über allem. Dabei erwähnte der Bezirksapostel auch, dass Gott den Menschen vertraue. Gott dürfe nicht vermenschlicht werden, aber in gewisser Weise vertraue Gott auch den Menschen, die er in Aufgaben berufen habe. Gottesfurcht zu haben, bedeute Gott zu vertrauen.

Vier biblische Bilder griff der Bezirksapostel anschließend heraus, um die Bedeutung des Vertrauens zu unterstreichen.

• Abraham habe Gott vertraut, obgleich er alles zurücklassen musste, bereits 75 Jahre alt war und Lot die Entscheidung bei der Wahl von Weidegründen ließ: „Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken“ (Mose 13, 9). Abraham habe seine Zukunft also vertrauensvoll in Gottes Hand gelegt. An die Jugend gewandt riet der Bezirksapostel: "Vertraut Gott eure Zukunft an!"
• Mose vertraute Gott, „denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn“ (Hebräer 11, 27).
• Die Jünger Jesu erlebten mit vielen anderen Menschen ein Speisewunder Jesu. Jesus habe deutlich gemacht, dass er das „Brot des Lebens“ sei und nicht die irdische Versorgung garantieren wolle. Daraufhin hätten sich viele Menschen von ihm abgewandt. Der enge Jüngerkreis sei aber geblieben.  Er habe den Herrn genau so wenig verstanden wie die, die ihn verließen. Aber die Jünger hätten vertraut und seien bei Jesus geblieben. An die Jugend gewandt gab der Bezirksapostel den Ratschlag: "Vertraue dem Herrn, auch wenn du ihn nicht verstehst!"
• Jesus selbst habe seinem Vater vertraut. Im Garten Gethsemane sei er wahrer Gott, aber eben auch wahrer Mensch gewesen. Sein Vertrauen Gott gegenüber brachte er in den Worten „doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ (Lukas 22, 42) zum Ausdruck.

Zusammenfassend stellte der Bezirksapostel heraus: „Weil wir Gott vertrauen, bleiben wir bei ihm, bleiben wir hier!“.

Die Jugendlichen in der Kirche Nördlingen fanden sich nach dem Gottesdienst noch zu einem gemeinsamen Mittagsmahl zusammen. Im Garten der Kirche bei strahlendem Sonnenschein hatten einige älteren Gemeindemitglieder den Grill angezündet und leckere Würstchen gegrillt. Bei diesem Ausklang konnte noch mancher Gedanke aus dem gemeinsamen Erleben vertieft werden.